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Vom Abstrakten zum Konkreten: Translationstheorie und Translationsgeschichte bei Hans J. Vermeer

Dienstag, 24. Oktober 2017, 15:30 Uhr

Seminarraum 9 am Zentrum für Translationswissenschaft


Der Name Hans J. Vermeers wird innerhalb der Translationswissenschaft für gewöhnlich mit der „Skopostheorie“ und dem „Funktionalismus“ in Verbindung gebracht. Er steht für das Projekt, die Translationswissenschaft durch die Grundlegung einer allgemeinen Translationstheorie als eigenständige Disziplin zu begründen. Weniger bekannt ist jedoch, dass Vermeer neben seinen zahlreichen translationstheoretischen Arbeiten auch eine imposante Vielzahl von translationsgeschichtlichen Untersuchungen vorgelegt hat: Seine auf sieben Bände angelegte Geschichte der Translation stellt den in der Translationswissenschaft bis dato wohl umfangreichsten Versuch der historischen Rekonstruktion abendländischer Translationstheorien und -praktiken seit den ersten verfügbaren schriftlichen Zeugnissen dar.

In diesem Vortrag wird es darum gehen, den „bekannten“ mit dem (eher) „unbekannten“ Vermeer in Beziehung zu bringen, indem nach dem systematischen Verhältnis von Translationstheorie und Translationsgeschichte in Vermeers Werk gefragt wird: Wie deutet er dieses Verhältnis? Dient die Translationsgeschichte der translationswissenschaftlichen Theoriebildung? Dient die Translationstheorie umgekehrt der translationsgeschichtlichen Forschung? Oder ist gar beides der Fall? Inwieweit ist die Möglichkeit einer historischen Betrachtung der Translation in den grundbegrifflichen Fundamenten seines funktionalistischen Ansatzes verankert? Und inwiefern reflektiert Vermeer die Translationstheorie im Allgemeinen und seine eigene im Besonderen selbst als ein historisches Phänomen, das Gegenstand translationsgeschichtlicher Untersuchungen sein kann? Die Auseinandersetzung mit diesen Fragen versteht sich nicht nur als Beitrag zu einem besseren Verständnis Vermeers, sondern auch und insbesondere zu dem gegenwärtigen translationswissenschaftlichen Interesse an Translationsgeschichte und deren theoretischen Voraussetzungen.

Dr. Tomasz Rozmyslowicz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Translationswissenschaft der Universität Wien. 

Dienstag, 24. Oktober 2017

15:30 Uhr

Hörsaal 3

Gymnasiumstraße 50

Wien

 

 

 

 

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1010 Wien



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